Warzen / Verrucae
Die lateinische Bezeichnung Verrucae steht für Warzen. Fast bei jedem Menschen entwickeln sich irgendwann, häufig bereits im Kindesalter, Warzen.
Warzen gibt es überall, ob Stirn, Wange und Mund, Arme, Beine oder Genitalbereich – alle Körperregionen können von den verschiedenen Warzentypen befallen sein.
Warzen sind Viren
Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die durch Viren hervorgerufen werden. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel, wie z. B. die Bakterien. Um sich zu vermehren, müssen Viren in die Körperzellen eines „Wirtes“ gelangen. Normalerweise ist die Haut gut gegen den Angriff der Viren geschützt. Ist aber das Immunsystem eines Menschen geschwächt, nutzen Warzenviren die Chance, in die Hautzellen einzudringen.
Ein Virus mit vielen Gesichtern
Warzenviren sind vielfältig und bilden eine große Familie. Man geht heute von ungefähr 70 verschiedenen Formen aus, die aber alle unter dem Namen HPV-Viren (Human Papilloma Virus) zusammengefasst sind. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr circa 750.000 Menschen neu an einem HPV-Virus. Zur exakten Bestimmung der Warzenart sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn so unterschiedlich Warzen sein können, so unterschiedlich müssen sie auch behandelt werden. Warzen unterscheiden sich z. B. durch den Ort, an dem sie bevorzugt auftreten. Für die Hände sind halbkugelige Warzen typisch. Im Gesicht sind Warzen hingegen meist flacher und leicht rötlich. Fußwarzen weisen oft kleine schwarze Punkte auf und verteilen sich mosaikartig. Die letzte Gewissheit über den Warzentyp liefert aber nur eine Gewebeprobe.
So entstehen Warzen
Schon ein winziger Riss in der Haut genügt. Warzenviren gelangen dann durch kleinste Verletzungen in die obere Hautschicht. Nach mehreren Wochen beginnen sich an der Hautoberfläche Hautwucherungen zu bilden. Die nun in hoher Zahl vorhandenen Viren können bei Berührung freigesetzt werden, sodass auch andere Hautstellen oder andere Menschen angesteckt werden.
Bei idealen und feuchten Vermehrungsbedingungen können Warzen auch indirekt ansteckend sein, z. B. im Schwimmbad.
Niemand ist vor Ansteckung sicher
Besonders häufig sind Kinder und Jugendliche betroffen, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Ebenfalls gefährdet sind Menschen mit so genannten atopischen Erkrankungen, wie allergischem Ekzem, Neurodermitis oder Heuschnupfen, da bei ihnen die Abwehrfähigkeit der Haut gegenüber Virusinfektionen geschwächt ist.
Eine der am häufigsten vorkommenden Formen ist die gewöhnliche Warze, lat. Verrucae vulgäres.
Es sind harte, sich vorwölbende flache Knötchen, die mit der Zeit verhornen und sich bevorzugt an den Händen und dort am Handrücken, um die Fingernägel herum, an den Fingern oder unter den Fingernägeln ausbreiten. Durch Kratzen werden die Erreger häufig in der Umgebung verteilt und es kommt zur Ausbildung von Ablegern der Warzen. Kleinste, häufig unbemerkte Risse oder Verletzungen in der Haut öffnen den Viren Tür und Tor. Gewöhnliche Warzen sind rund bis unregelmäßig und durch eine dunklere Färbung deutlich von der Hautumgebung abgegrenzt. Ihre Entstehung wird durch ein geschwächtes Immunsystem begünstigt.
Was Warzenviren mögen:
- Schwimmbäder
- Duschräume
- Umkleidekabinen
- Saunen
- Turnhallen
- Luftdichte Schuhe, wie Gummistiefel oder Turnschuhe
- Hautpflegeprodukte, die gemeinsam mit anderen Personen genutzt werden
Beachtenswertes über Warzen
Erwachsene können auch Immunität gegenüber dem Erreger entwickeln, erkranken dann also nicht ein zweites Mal.
Die Ansteckungsgefahr steigt, wenn die Hautbarriere schon vorgeschädigt ist, z. B. durch Schweiß, Kälte oder schlechte Durchblutung. In die dünne trockene Haut können Warzenviren viel einfacher eindringen.
Extrem ansteckend sind blutende Warzen, des halb ist es wichtig, nicht an einer Warze herumzukratzen.
Was eine Infektion mit Warzenviren fördert
Geschwächtes Immunsystem
Seelische Belastung
Körperliche Anstrengungen
Schwere Operation
Schwangerschaft
Krankheit
Ambulante Behandlung beim Haut- oder Hausarzt
Vereisung mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie)
Verdampfung mit Laser
Chirurgische Entfernung mit scharfem Löffel