Nagelpilz / Onychomykose
FUß- UND NAGELPILZ
Fußpilz
Fußpilz ist in Deutschland noch immer sehr negativ behaftet – den meisten Menschen ist es peinlich darüber zu reden, dabei ist eigentlich niemand vor Fußpilz gefeit. Fußpilz ist natürlich nicht lebensgefährlich, kann aber stark jucken, brennen und sehr hartnäckig sein. Wenn er unbehandelt bleibt, kann er sich sehr schnell großflächig auf andere Körperteile ausbreiten. Außerdem bietet er eine gute Angriffsfläche für andere, ernsthafte Infektionen, z.B. bakterielle Infektionen und im schlimmsten Fall kann der Fußpilz sogar chronisch werden.
Ursache von Fußpilz sind meistens Fadenpilze, die so genannten Dermatophyten. Ansteckungsgefahr besteht durch die Hautschuppen von betroffenen Personen und durch Pilzsporen auf dem Boden, die sich gerne in feuchten und warmen Orten ausbreiten. Wenn die Dermatophyten auf Defekte also zum Beispiel rissige oder geschwächte Haut geraten, siedeln sie sich dort an und breiten sich aus. Ein neuer Fußpilz entsteht. Fußpilz kündigt sich meistens sehr unauffällig mit einem leichten Juckreiz zwischen den Zehen an.
Typischerweise zeigt er sich zuerst zwischen dem vierten und fünften Zeh. Neben dem Jucken verfärben sich die befallenen Stellen der Haut weißlich oder rot, werden trocken und rissig und fangen oft an zu schuppen. Solange Ihre Fußpilzinfektion noch nicht zu weit fortgeschritten ist, können Sie sie ohne ärztliche Unterstützung mit rezeptfrei erhältlichen Produkten behandeln.
Vorbeugung
Damit Fußpilz gar nicht erst eine Chance bekommt, bzw. damit der Fußpilz nicht wieder auftritt, gibt es einige sehr einfache und nützliche Tipps und Tricks:
- Füße mindesten einmal täglich waschen
- Füße, besonders aber die Zehenzwischenräume gründlich abtrocknen.
- Baumwollstrümpfe oder andere atmungsaktive Socken tragen
- Schuhe aus Leder oder Leinen tragen
- Viel barfuß, auf Socken oder mit offenen Schuhen laufen
- Schuhe immer einen Tag auslüften lassen
- In öffentlichen Duschen, Schwimmbädern oder in der Sauna immer Badeschuhe tragen
- Handtücher, Socken oder Schuhe nie mit anderen Personen teilen
- Regelmäßig die Zehenzwischenräume kontrollieren
Nagelpilze (Onychomykosen)
Pilze fühlen sich im feucht-warmen Klima besonders wohl und machen sich bevorzugt im Zehenzwischenbereich breit. Von hier aus können sich die Verursacher dieser Infektion die in zwei Drittel der Fälle Dermatophyten (Fadenpilze), seltener Hefe- oder Schimmelpilze sind, auf die Nägel ausbreiten. Dann spricht man von einer Onychomykose (Nagelpilz). Nagelpilzerkrankungen sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Besonders für Diabetiker birgt eine Nagelpilzinfektion Gefahren. Denn am Nagel verursachen die Pilzsporen Verletzungen durch die Bakterien eindringen können. Bei schlecht eingestelltem Diabetes oder bei Durchblutungsstörungen drohen dann schwere Infektionen an Füßen oder Beinen.
So sieht der Nagelpilz aus
Pilzsporen verändern die Struktur des Nagelmaterials. Der Nagel verdickt sich, wird gelblich, bräunlich und bröckelt beim Nagelschneiden ab. Sind Dermatophyten am Werk, beginnen die Veränderungen meist am freien Nagelrand. Sind Hefepilze für die Infektion verantwortlich, zeigt sich die Verfärbung eher am Nagelwall. Nagelpilzinfektionen sind oft mit bloßem Auge schlecht zu erkennen. Völlige Sicherheit bringt aber das Entnehmen einer Nagelprobe, die mit einer speziellen Tinte angefärbt wird, wodurch die Pilzsporen gut zu erkennen sind. Damit wird eine Pilzkultur angelegt, die Aufschluss über die Art gibt.
Behandlung
Je früher die Behandlung beginnt, umso rascher zeigt sich der Erfolg. So lange maximal 3 Nägel befallen und höchstens 70% der Nagelflächen betroffen sind, kann der Pilz durch spezielle Pilznagellacke, Salben und Tinkturen von außen behandelt werden. Wenn Pilzsporen bereits in das Nagelbett vorgedrungen sind, wird auch der nachwachsende Nagel immer wieder erneut infiziert. In diesem Fall hilft nur noch eine medikamentöse Behandlung mit Tabletten, die vom Arzt verordnet werden.
Viel Geduld ist notwendig!
Bei Therapie mit einem Pilzlack, Salben oder Tinkturen muss mit einer Behandlungsdauer von bis zu einem Jahr gerechnet werden. Wichtig hierbei ist, dass das Präparat ganz konsequent nach Anleitung angewendet wird. Das verschriebene Medikament muss so lange eingenommen werden, bis die Nägel gesund nachgewachsen sind. Und das braucht Zeit, da ein Nagel nur langsam nachwächst. Mit mindestens drei Monaten Therapie muss man bei einer Tabletteneinnahme rechnen.
Anders als beim Fußpilz, der mit entsprechenden Salben in relativ kurzer Zeit zu behandeln ist, braucht es beim Nagelpilz viel Geduld. Auf jeden Fall gilt: Je früher die Behandlung beginnt, umso rascher zeigt sich der Erfolg. Und umgekehrt: Ein Nagelpilz heilt so gut wie nie von allein aus.